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Und das ist nur einer der absurden Dialoge, die dieses Hörspiel so besonders machen. Doch lassen wir das und wenden uns
erst einmal dem Anfang der Geschichte zu beziehungsweise führen die absurden Dialoge und Szenen dieser Folge in der
korrekten Reihenfolge auf.
Alles beginnt damit, dass Karl seinen Freunden mitteilt, dass seine Eltern ein neues Haus gekauft hätten und nun HEUTE
und in diesem Moment des Eintreffens der Freunde, der Umzug ansteht.
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Schon diese Szene wirft eine Frage auf: Wie lange haben sich unsere 4 Freunde denn wohl nicht gesehen? Würden meine
Eltern ein neues Haus kaufen und mich zum Umzug als Packhilfe mit einplanen, so hätte ich das meinen (bei TKKG:
einzigen?!) Freunden sicherlich nicht erst spontan am Morgen des Umzugs erzählt.
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Doch weiter im Text ... Schnell kriegen unsere Freunde heraus, dass es um die gekaufte Villa der Viersteins ein
Geheimnis geben muss. Ein von Tarzan belauschtes Gespräch macht dann klar, dass nachts in die Villa eingebrochen werden
soll. Die 3 Jungs von TKKG (für Gaby ist das mal wieder zu gefährlich) beziehen dann daraufhin Posten und erwarten das
nächtliche Eintreffen der Verbrecher. Hierzu hat ihnen Karls Vater ein paar alte Duellpistolen geliehen, die mit
Schießpulver gefüllt sind.
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Wieder eine kurze Zwischenfrage des alten Wagner: Welcher - auch nur halbwegs seiner erzieherischen Aufsichtspflicht
nachkommende - Erwachsene gäbe seinem minderjährigen Sohn ein paar Duell- oder besser Schreckschusspistolen, um damit
zu erwartende Einbrecher zu vertreiben, die es angeblich auf das neu erworbene Eigenheim abgesehen haben
beziehungsweise dort etwas des Nachts entwenden wollen? Bin nur ich so spießig-konservativ aufgewachsen, dass ich zu
100% sagen könnte: MEINE ELTERN AUF JEDEN FALL NICHT!?
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Wie dem auch sei ... Die beiden Einbrecher Horst Kaupa und Erwin Deininger werden aufgescheucht und einer von ihnen
(Kaupa) mit den Schreckschusspistolen in die Flucht geschlagen. Deininger hingegen ruft den obigen Satz, dass er
getroffen (!) sei und ergibt sich den drei Jungs.
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Nun steige ich bald endgültig aus und muss erneut eine Frage loswerden: Wie wird man von einer Schreckschusspistole
"getroffen"? Spätestens hier war ich dann als Zuhörer im Alter von acht Jahren mehr als skeptisch ob der
Zurechnungsfähigkeit von Herrn Deininger und hatte in der anschließenden Szene auf der Toilette (siehe LP-Cover) eher
Mitleid mit dem Einbrecher.
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1. Exkursion - Cover der LP:
Hat Tarzan hier wirklich eine "alte Duellpistole" in der Hand oder nicht doch eine Bohrmaschine? Und wieso hat
der optisch große Bruder von Klößchen auf der Toilette scheinbar Verstopfungen oder muss sehr dringend
pinkeln?
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Munter weiter geht es dann auf der zweiten LP-Seite mit den aufklärenden Worten Deiningers über das Geheimnis der Villa.
Das Haus gehörte mal einem berühmten Einbrecherkönig. Dieser ist verstorben und seine ehemaligen Komplizen suchen nun
nach der versteckten Beute aus einem Überfall auf einen Juwelier. Also was jetzt? Einbrecher oder Räuber? Ist das nur
für mich ein Unterschied? Der zuständige Staatsanwalt wäre da sicher auch interessiert.
Unsere vier Freunde machen sich dann im weiteren Verlauf der Handlung daran, gleich mal jeden Kredit in der neuen
Nachbarschaft der Viersteins zu verspielen und nerven beziehungsweise fragen bei allen Nachbarn nach der Geschichte der
Villa und speziell ihres Bewohners, Herrn Franz Labutzka. Scheinbar ist dessen Ex-Freundin in der Nachbarschaft bekannt
und man verweist auf eine Frau Riedel. Diese gibt den Vier von TKKG den entscheidenden Hinweis, dass Ihr Ex-Freund im
Nachbarort Walchenau einen zweiten Wohnsitz in Form eines Landhauses neben der Dorfkirche hatte. Dort vermuten unsere
vier Blitzbirnen nun die versteckte Beute.
Auf dem Weg nach Walchenau erzählt dann ein Busfahrer, dass der gesuchte Ort einem Stausee weichen musste und heute
komplett unter Wasser steht. Da schlägt Tarzans große Stunde! Am Stausee angekommen sieht man nur noch den Kirchturm aus
dem Wasser des Sees herausragen. Tarzan macht passenderweise aktuell einen Tauchkurs und will nun die Beute unter Wasser
per Schnorchel und Taucherbrille bergen. Genug Informationen (neben der Dorfkirche, Hausnummer 7 soll das Haus - inkl.
eines Geheimfaches neben dem Kamin - stehen) haben die Vier ja schließlich von Frau Riedel vorliegen.
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2. Exkursion - Kirchturmhöhe:
Die 266 höchsten Kirchtürme Deutschlands haben laut Wikipedia im Durchschnitt eine Höhe von 100,68 Metern! Um
alleine diese Strecke einmal zu tauchen, bedarf es wohl für Normalsterbliche etwas mehr als "Brille und
Schnorchel". Was jedoch ein echter Tarzan sein will dreht diese Runde natürlich inklusive Rückweg gleich zweimal.
Sicher, es wird erwähnt, dass die Spitze des Kirchturmes in unbekannter Höhe aus dem Wasser guckt und eine
Dorfkirche kommt auch bestimmt mit 20 Metern Kirchturmhöhe aus, aber Tarzan braucht ja auch noch ETWAS Luft, um
am Grund des Sees (ohne Lampe!) eine Schmuckkassette in einem unterwassergelegenen Haus beziehungsweise dessen
Geheimfach zu suchen.
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Egal, er schafft es natürlich und findet die Kassette, die »ganz schwer« ist und den Rückweg an die Oberfläche
sicherlich nicht einfacher gestaltet als den Hinweg.
Damit wäre der Haupthandlungsstrang der Geschichte eigentlich erzählt beziehungsweise alle meine Fragen aufgeführt. Kann
mir da bitte jemand helfen? Zu dem auch noch und immer wieder auftauchenden Geisterfahrer und Schwimmbad-Säufer Otto
Galster stelle ich auch keine weiteren Logikfragen. Versprochen!
Ich vergebe unter Vorbehalt 5 Mucks für herrlich verrückte 40 Minuten in der Welt des Stefan Wolfs beziehungsweise von
TKKG. 3 Mucks, da ich befürchte, dass meine Fragen unbeantwortet bleiben ... macht im Ergebnis 4 von 5 Mucks!
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